Die Macht der Selbstsicherheit: 6 Wege, wie du langfristig mit Ängsten umgehen kannst

von | 8. Februar 2024

Lesezeit: 11 Minuten

Selbstvertrauen und innere Stärke sind Qualitäten, von denen wir alle träumen. Doch oft werden wir von Ängsten und Unsicherheiten ausgebremst. Stell dir einmal vor, wie dein Leben aussehen würde, wenn du in der Lage wärst, diese Ängste dauerhaft zu bewältigen und ein Leben voller Selbstvertrauen und Mut zu führen. Ist das nicht ein inspirierendes Ziel?

In diesem Artikel werden wir uns auf eine wichtige Frage konzentrieren: Wie können wir langfristige und dauerhafte Lösungen finden, um Ängste zu überwinden und unser Selbstvertrauen zu stärken? Lass uns gemeinsam entdecken, wie du Ängste dauerhaft abbauen und dein volles Potenzial entfalten kannst.

 

Was ist Angst? – Ein ganzheitlicher Blickwinkel auf ein Alltägliches Gefühl

Angst ist ein allgegenwärtiges Gefühl, das wir alle in verschiedenen Formen erleben. Sie ist mehr als nur eine emotionale Reaktion; sie ist ein Zusammenspiel von körperlichen, mentalen und emotionalen Prozessen. Körperlich kann sie sich durch Symptome wie Herzklopfen oder Schwitzen äußern, mental führt sie oft zu Sorgen oder negativen Gedanken.

Ein alltägliches Beispiel für Angst ist die Furcht vor dem Unbekannten. Stellen wir uns vor, du musst einen neuen Weg zu einem unbekannten Zielort finden. Die Unsicherheit über die Route, die Sorge, sich zu verlaufen, oder die Angst, zu spät zu kommen, sind typische Angstreaktionen. In solchen Momenten kann das bewusste Atmen oder die Erinnerung daran, dass es in Ordnung ist, sich Zeit zu nehmen und nach dem Weg zu fragen, helfen, die Angst zu mildern.

Angst zu verstehen als einen normalen Teil des Lebens und zu lernen, wie man damit umgeht, ist entscheidend. Es geht nicht darum, Angst zu eliminieren, sondern darum, effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln, die es uns ermöglichen, trotz Angst ein erfülltes Leben zu führen.

 

Die Ursachen von Angst – Warum entsteht sie?

Angst ist eine natürliche Reaktion auf Unsicherheiten, die wir in unserem Leben begegnen. Lass uns ein anderes alltägliches Beispiel betrachten: Die Angst, eine neue Aufgabe bei der Arbeit zu übernehmen. Diese Angst entsteht, weil wir nicht genau wissen, was uns erwartet oder ob wir den Anforderungen gerecht werden können. Wären wir sicher, dass wir die Aufgabe mühelos bewältigen könnten, würden wir uns wahrscheinlich viel sicherer fühlen. Die Angst spielt hier eine Rolle als Schutzmechanismus, der uns dazu bringt, vorsichtig zu sein und uns gründlich auf die neue Herausforderung vorzubereiten.

Sie ermutigt uns auch dazu, um Hilfe oder Rat zu fragen, wenn wir uns unsicher fühlen. Stell dir vor, du musst ein Projekt leiten, hast aber noch nie zuvor eine solche Verantwortung getragen. Deine Angst kann ein Anstoß sein, sich mit erfahreneren Kollegen auszutauschen oder zusätzliche Ressourcen zu recherchieren, um sich besser auf die Aufgabe vorzubereiten.

Kurzum, Angst ist oft eine Antwort auf die Unbekannten und Unsicherheiten, die wir in unserem Leben erleben. Sie fordert uns auf, sorgfältig zu handeln und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um uns auf ungewisse Situationen vorzubereiten.

 

Angstbewältigung: Vom Alarm zur Ausgewogenheit

Angst funktioniert in unserem Kopf wie ein Sicherheitsalarm. Sie warnt uns vor möglichen Gefahren. Doch wenn Angst überhandnimmt und unseren Alltag beeinträchtigt, liegt oft ein Ungleichgewicht mit einem Übermaß an Unsicherheiten vor. Dann ist es wichtig, die Angst zu verstehen und Wege zu finden, um sie zu bewältigen.

Oft verbirgt sich hinter der Angst ein Bedürfnis nach Sicherheit. Wenn wir dieses Bedürfnis erfüllen, können wir die Angst reduzieren und wieder ins Gleichgewicht kommen. Fühlt sich die Angst zu überwältigend an und du weißt nicht, wie du sie alleine bewältigen sollst, kann professionelle Hilfe, wie die eines Therapeuten, der richtige Schritt sein, um deine Ängste anzugehen.

Willst du mehr über die Emotion Angst erfahren? Dann schau dir meinen Blogartikel dazu an: https://verena-gruber.de/angst-verstehen-unser-inneres-fruehwarnsystem/

 

6 Langzeitstrategien im Umgang mit Angst

Mehr über kurzfristige Methoden zur Linderung von Angst in akuten Momenten findest du in meinem Blogartikel https://verena-gruber.de/7-methoden-wie-du-aktiv-deine-angst-abbauen-kannst/

Ich stelle dir hier 6 Strategien vor, um Angst zu vermeiden, indem wir Sicherheit schaffen, denn Unsicherheit ist oft die Wurzel der Angst. Langfristig führen Unsicherheiten zu Leidensdruck, geringem Selbstvertrauen und beeinträchtigen unsere Entscheidungen.

Zum Beispiel kann die Angst vor finanziellen Sorgen durch die Erstellung eines Budgets und das Anlegen eines Notgeldkontos verringert werden. Gesundheitsängste lassen sich durch regelmäßige Arztbesuche und einen gesunden Lebensstil reduzieren. Im Kern geht es darum, Stabilität und Sicherheit zu schaffen, um Ängste abzubauen. Konzentrieren wir uns also darauf, Sicherheit in unserem Leben zu etablieren und so die Angst zu mindern.

 

1. Selbstreflexion: Angst annehmen und verstehen

Wenn ich über das Gefühl der Angst spreche, meine ich die gesamte Bandbreite von leichten Anspannungen bis hin zu starken Ängsten. Es ist entscheidend, deine Angstzustände zu verstehen und zu interpretieren. Hier möchte ich dir anhand eines alltäglichen Beispiels erklären, wie du das tun kannst.

Stell dir vor, du bist auf dem Weg zu einem wichtigen Termin oder einem Vorstellungsgespräch, und plötzlich bemerkst du, dass du dich etwas verspätet hast. Dein Herz beginnt schneller zu schlagen, und du fühlst dich nervös und unruhig. Dies ist eine Form von Angst, die oft mit Zeitdruck und Verpflichtungen verbunden ist.

In diesem Moment kannst du die Angst als Hinweisgeber betrachten. Sie signalisiert dir, dass du in Eile bist und schnell handeln musst. Die Stärke der Angst in diesem Fall zeigt die Dringlichkeit der Situation an. Es ist wichtig, in dieser Situation zu handeln, indem du dich beeilst, um rechtzeitig anzukommen.

Die Angst in diesem Beispiel ist also nicht nur ein Körpergefühl, sondern eine Reaktion auf eine konkrete Situation, die Handlung erfordert. Du kannst die Angst nutzen, um dich zu motivieren und schnellere Entscheidungen zu treffen, um das Problem zu lösen.

Dies zeigt, dass die Art der Angst und ihre Intensität stark von der jeweiligen Situation abhängen. Es ist wichtig, zwischen verschiedenen Arten von Angst zu unterscheiden und zu erkennen, wann sie als Hinweisgeber dienen und wann sie auch Handlungsbedarf signalisieren. So kannst du effektiver mit deinen Ängsten umgehen und in verschiedenen Situationen angemessen reagieren.

 

 

2. Aufbau von Selbstsicherheit

Stell dir vor, du beginnst eine neue Tätigkeit, sei es das Erlernen eines Musikinstruments oder das Führen eines Autos. Am Anfang bist du unsicher und fühlst dich vielleicht unbeholfen, wenn du die ersten Schritte unternimmst. Dies ist ähnlich wie beim Umgang mit deinen eigenen Gedanken und Gefühlen.

Selbstreflexion ist der Schlüssel zu mehr Selbstsicherheit, genau wie das Sammeln von Erfahrung in einer neuen Aktivität. Betrachte es so: Wenn du anfängst, dich bewusst mit deinen Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen, ist es, als würdest du die Grundlagen einer neuen Fähigkeit erlernen.

Beginne damit, achtsam auf deine Gedanken und Gefühle zu sein, ähnlich wie wenn du lernt, wie man ein Musikstück spielt oder sicher Auto fährt. Beachte, wie Angst in deinem Inneren aufkommt und wie sie sich anfühlt. Dies ist vergleichbar mit den ersten Versuchen, die Kontrolle über ein Musikinstrument zu erlangen.

In ruhigen Momenten, wenn die Intensität der Angst geringer ist und leichter zu bewältigen scheint, nimm dir Zeit, um sie besser zu verstehen. Ähnlich wie du beim Üben einer neuen Aktivität kleine Schritte unternimmst, kannst du auch Schritt für Schritt deine Gedanken und Gefühle erforschen.

Wenn die Angst übermächtig zu werden droht, lerne, sie loszulassen und erkenne, dass sie nur ein vorübergehendes Körpergefühl ist, das kommt und geht. Genau wie du dich beim Autofahren auf die Straße und nicht auf deine Zweifel konzentrierst, kannst du dich in schwierigen Momenten ablenken, indem du andere Aktivitäten ausführst.

Mit zunehmender Erfahrung in deiner psychischen Innenwelt wirst du selbstsicherer, ähnlich wie bei deinen Fortschritten in einer neuen Aktivität. Du wirst besser einschätzen können, warum du dich entsprechend fühlst oder verhältst. Dies verleiht dir ein Gefühl von Stabilität und Vorhersehbarkeit, sowohl in deinem Umgang mit deinen Gedanken und Gefühlen als auch in deinem neuen Hobby.

Das Prinzip, dass Übung und Erfahrung die Selbstsicherheit steigern, gilt nicht nur für Hobbys, sondern auch für verschiedene Lebensbereiche wie Arbeit, Beziehungen und persönliches Wachstum.

 

3. Hinterfragung der Angst als Trigger von alten Gedächtnisspuren:

Angenommen, du träumst davon, alleine zu reisen und die Welt zu erkunden, aber immer wieder überkommen dich Ängste und Zweifel. Du fragst dich, ob du wirklich in der Lage bist, alleine zu reisen und all den Herausforderungen unterwegs zu begegnen. Diese Ängste könnten auf einem alten Gedächtnisspuren basieren, den du in der Vergangenheit gehört hast, wie zum Beispiel: “Du bist zu ängstlich und naiv, um alleine zu reisen” oder “Es ist zu gefährlich für dich”.

In dieser Situation ist es wichtig, diese alten Gedächtnisspüren bewusst zu erkennen und zu hinterfragen. Frage dich, ob diese verinnerlichten Sätze wirklich wahr sind oder ob sie lediglich auf vergangenen Erfahrungen basieren, die dich aber nun einschränken. Vielleicht hast du in der Vergangenheit bereits mutige Schritte unternommen oder neue Fähigkeiten erworben, die dir in unbekannten Situationen helfen können.

Indem du diese alten Gedächtnisspüren in Frage stellst und positive Überzeugungen entwickelst, kannst du den Mut finden, neue Erfahrungen zu machen. Erkenne, dass du in der Lage bist, über die Begrenzungen deiner Vergangenheit hinauszuwachsen und neue Erfahrungen zu sammeln. Dein Selbstvertrauen wird wachsen, wenn du dich bewusst diese einschränkenden Überzeugungen überdenkst und stattdessen an deine Fähigkeiten und Stärken glaubst.

 

 

4. Schaffen von Strukturen und Gewohnheiten

Stell dir vor, du erlebst eine Veränderung in deinem Leben, vielleicht einen neuen Job oder eine neue Lebenssituation. In solchen Momenten kann es sich anfühlen, als ob der gewohnte Ablauf deines Tages durcheinandergerät.

Du könntest diese Situation nutzen, um von der Natur zu lernen, in der viele Dinge in wiederkehrenden Zyklen ablaufen. Denk zum Beispiel an den Wechsel von Tag und Nacht. Dieser natürliche Rhythmus gibt uns Orientierung, Kontrolle und Vorhersehbarkeit. Du könntest dieses Prinzip aufgreifen, um ein Gefühl der Sicherheit in deinem Leben zu schaffen.

Betrachte deine tägliche Routine als Beispiel. Wenn du einen gut organisierten und strukturierten Tag hast, entwickelt sich im Laufe der Zeit ein Alltag, der dir das Leben planbarer macht und dir Sicherheit bietet. Ähnlich wie der zuverlässige Wechsel von Tag und Nacht bieten auch regelmäßige Tagesabläufe und Gewohnheiten Vorhersehbarkeit und Routine, was deine Selbstsicherheit stärken kann.

Nun, wenn du dich in einer Situation befindest, die Unsicherheit mit sich bringt, wie zum Beispiel ein Umzug in eine neue Stadt, könntest du vielleicht spüren, wie dir die gewohnte Routine fehlt, ähnlich wie wenn das Wetter plötzlich umschlägt und unvorhersehbar wird. In solchen Momenten könnte es hilfreich sein, eine neue, von dir selbst gestaltete Tagesstruktur zu schaffen, die wie ein verlässlicher Tagesablauf in deinem Leben ist. Eine neue Routine könnte dir ein Gefühl der Kontrolle geben und dir helfen, dich inmitten der Unsicherheit geerdet zu fühlen.

Oder stell dir vor, du beginnst einen neuen Job. Am Anfang könntest du unsicher sein und dich vielleicht ein wenig unbeholfen fühlen. Doch je mehr du dich in die Aufgaben und den Arbeitsablauf einarbeitest, desto mehr Erfahrung sammelst du. Du lernst, wie die Dinge funktionieren, wie du Aufgaben bewältigen kannst und wie du dich in deinem neuen Umfeld zurechtfindest.

Mit der Zeit wirst du immer sicherer in deinen Fähigkeiten und kannst besser einschätzen, warum du bestimmte Dinge tust oder bestimmte Entscheidungen triffst. Dieses gesteigerte Selbstvertrauen in deinen Job gibt dir ein Gefühl der Stabilität und Vorhersehbarkeit.

 

5. Haltgeber Mitmensch

Unsere Mitmenschen spielen eine entscheidende Rolle dabei, Sicherheit in unserem Leben zu finden. Das ist besonders wichtig, wenn wir uns noch nicht fest verwurzelt fühlen. Ähnlich wie die Unterstützung unserer Eltern oder nahestehender Personen uns Sicherheit geben kann, kann auch eine stabile Partnerschaft uns ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Es ist jedoch zu beachten, dass eine Beziehung, die von Unsicherheiten geprägt ist, unsere Selbstsicherheit beeinträchtigen kann. Grundsätzlich gilt: Je stabiler und verlässlicher unsere Bindung zu einer anderen Person ist, desto mehr Sicherheit bietet sie uns. Aber du musst nicht notwendigerweise eine enge Bindung zu einer bestimmten Person haben, um Sicherheit zu finden. Zum Beispiel kann beim Ausprobieren eines neuen Sports wie Klettern die Unterstützung eines erfahrenen Bekannten schon Sicherheit geben, auch wenn ihr euch nicht gut kennt.

Es ist entscheidend zu bedenken, dass die Einbeziehung anderer Menschen in unsere Selbstregulation auch Auswirkungen auf sie haben kann und unsere Beziehung zu ihnen beeinflussen kann. Wenn wir beispielsweise zu stark von einer Person abhängig werden und unsere Bedürfnisse ausschließlich von ihr erfüllt haben wollen, könnte dies die andere Person überfordern oder dazu führen, dass sie sich von uns distanziert. Es ist wichtig, ein gesundes Gleichgewicht in der Beziehung zu anderen zu halten, um sie nicht zu belasten. Vielfältige Kontakte für unterschiedliche Bedürfnisse können helfen, dieses Gleichgewicht zu wahren.

Ein selbstsicheres Vorbild kann auch inspirieren und dir helfen, selbstbewusster zu werden. Wenn du unsicher bist, überlege, was diese Person tun würde.

Gespräche mit Vertrauenspersonen, die zuhören und teilen, sind ebenfalls wertvoll. Sie ermöglichen es, Ängste offenzulegen und zu relativieren, was letztendlich zu einem klareren und ruhigeren Blick auf deine Situation führt. Allein das Aussprechen deiner Ängste und das Teilen deiner Gedanken mit jemandem, der dich versteht und nicht verurteilt, kann dir helfen, deine Ängste in einem weniger bedrohlichen Licht zu sehen.

 

6. Die Möglichkeit der selektiven Vermeidung

In unsicheren Situationen kann es sinnvoll sein, sich vorübergehend zu distanzieren, wie bei Flugangst, wo man statt Fliegen andere Reisemöglichkeiten wählen könnte.

Doch Vermeidung hat zwei Seiten: Sie kann kurzfristig schützen, langfristig aber Selbstsicherheit untergraben und Ängste verstärken.

Dennoch, bei extremer Angst kann es hilfreich sein, zuerst Bewältigungsstrategien zu erlernen, bevor man sich der Situation stellt. Es geht darum, die richtige Balance zu finden und Ängste schrittweise anzugehen, um Selbstsicherheit aufzubauen. Deine Entscheidung, dich einer verunsichernden Erfahrung zu stellen oder sie vorübergehend zu vermeiden, hängt oft von deiner aktuellen Situation und deinem psychischen Zustand ab.

Du kannst deine Ängste strategisch angehen, indem du dich zunächst auf diejenigen Probleme konzentrierst, die den größten Leidensdruck verursachen. Schränken z.B. soziale Ängste deine Lebensqualität so stark ein, dass du sehr darunter leidest, könntest du beispielsweise mit vertrauten kleinen Gruppen starten und sich dann größeren sozialen Herausforderungen stellen. Dieses schrittweise Vorgehen ermöglicht es dir, zuerst die Angst zu bewältigen, die dein Leben am meisten einschränkt, indem du Selbsticherheit in diesen Bereichen schaffst. Dann kannst du dich den weniger belastenden Ängsten in sozialen Situationen zuwenden und dein Selbstvertrauen weiter stärken.

 

Fazit

Angst ist ein facettenreiches Gefühl, das tief in unserem Alltag verwurzelt ist. Sie manifestiert sich nicht nur emotional, sondern auch körperlich und mental, und beeinflusst unsere Entscheidungen und unser Handeln. Doch anstatt Angst als Feind zu betrachten, können wir sie als Teil unserer menschlichen Erfahrung akzeptieren und lernen, mit ihr umzugehen. Von der Bewältigung der Angst vor dem Unbekannten bis hin zur Angst vor neuen Herausforderungen bei der Arbeit, Angst dient oft als ein Hinweisgeber, der uns zur Vorsicht mahnt und uns ermutigt, uns vorzubereiten und Unterstützung zu suchen.

Hinter den Ursachen unserer Ängste steht meist ein Bedürfnis nach Sicherheit, das aus einem innerem Ungleichgewicht entstanden ist. Langfristige Strategien, wie die Schaffung von Sicherheit durch Vorbereitung und das Erlernen von Selbstsicherheit, können uns dabei unterstützen, Ängste dauerhaft und aktiv zu bewältigen.

Selbstreflexion, der Aufbau von Selbstsicherheit, die Hinterfragung alter Gedächtnisspuren, das Schaffen von Strukturen und die Unterstützung durch Mitmenschen sind alles wichtige Schritte auf dem Weg zu einem ausgeglicheneren Umgang mit Angst. Selbst in Momenten, in denen Vermeidung als kurzfristige Strategie sinnvoll erscheint, ist das Ziel, eine gesunde Balance zu finden und Ängste schrittweise anzugehen, um unser Selbstvertrauen und unsere Lebensqualität zu steigern.

In jedem von uns steckt die Kraft, mit Ängsten konstruktiv umzugehen und sie als Anstoß für persönliches Wachstum zu nutzen. Indem wir unsere Ängste erkennen, verstehen und schrittweise bewältigen, öffnen wir die Tür zu einem selbstsicheren und erfüllten Leben.

 

Über die Autorin

Über die Autorin

Dr. Verena Gruber ist Ärztin, Psychotherapeutin, Akupunkteurin und Yogalehrerin. In ihrer jahrelangen Arbeit hat sie ihre eigene Methode STARK IN MIR zur Stärkung der Psyche entwickelt. Sie vereint dabei ihr Wissen aus der Schulmedizin, Psychologie und fernöstlichen Medizin.

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